Die Starthilfe - Pflege besteht aus 5 Themen. Pro Thema wird eine Besonderheit der Einarbeitung in einer Pflegeeinrichtung behandelt. Die Themen sind als Impulsgeber für die ersten Anleitungsgespräche aufgebaut.
Begleitung der Freiwilligen
- Freiwillige dürfen nur als zusätzliche Hilfskräfte eingesetzt werden.
- Im Freiwilligendienst sind mind. monatliche Anleitungsgespräche verpflichtend. In der Einarbeitungszeit empfiehlt sich eine engere Taktung.
- Die monatlichen Themen sind im Anleitungskalender aufgeführt.
- Auf unserer Webseite finden Sie weitere Hilfsmaterialien für die Anleitung.
Schutz und Hygiene
Schutz und Hygiene gehören zum Arbeitsalltag und erfordert einiges an Basis- und Praxiswissen. Sie spielen eine Rolle im Miteinander, im Umgang mit Materialien und mit Lebensmitteln. Die konkreten Maßnahmen und Tätigkeiten sollten in der Einarbeitung besprochen werden, um den Freiwilligen ein tieferes Verständnis davon zu ermöglichen.
Das Thema ist gleichzeitig eine gute Gelegenheit in die Selbstreflexion mit den Freiwilligen einzusteigen. Als erstes sollten die Begriffe Hygiene, Selbstschutz und Fremdschutz und deren Bedeutung besprochen werden, damit von einem gemeinsamens Verständnis ausgegangen werden kann.
Selbstschutz
Die Bedeutung des Selbstschutzes muss mit den Freiwilligen frühzeitig thematisiert werden. Dabei können die Freiwilligen in einem Anleitungsgespräch gefragt werden, wo sie vermuten, dass Selbstschutz in den Tätigkeiten wichtig ist. Dabei werden sie auf die meisten Aspekte zu sprechen kommen, die von der Anleitung noch weiter ausgeführt werden können.
- Ich muss gesund sein/bleiben, um eine Hilfe sein zu können.
- Ich darf mich während der Arbeit nicht mit Keimen infizieren (Ich darf meine Gesundheit nicht gefährden durch Keime oder unsichere Arbeitsbedingungen).
- Ich muss im Umgang mit Klient_innen Grenzen setzen können.
Fremdschutz
Die Freiwilligen sollen dazu beitragen, dass die Einrichtung für die Klient_innen ein sicherer Ort ist/bleibt. Steigen Sie hierzu mit der Frage bei welchen Tätigkeiten bist du für den Schutz anderer mitverantwortlich in ein Gespräch ein.
Als konkrete Maßnahmen, können besprochen werden:
- Dienstkleidung und Schuhe
- persönliche Hygiene und gepflegtes Erscheinungsbild
- Handdesinfektion und Handhygiene
- Hygienebelehrung für den Umgang mit Lebensmitteln
- Umgang mit Abfällen und Körerflüssigkeiten
- Pausenregelungen
- Verhalten nach Dienstschluss (Belohnung, Ausgleich finden)
Auch spezifische Themen wie z.B. Immunschwäche, resistente Keime oder andere Bereiche können hier besprochen werden. Die Interessen und das Vorwissen der Freiwilligen sollten bei der Auswahl der Themen berücksichtigt werden, um Über- oder Unterforderung zu vermeiden.
Institutionelles Schutzkonzept
Sie sollten mit den Freiwilligen sehr früh über die mit der Pflegebedürftigkeit verbundene Machtlosigkeit und Abhängigkeit der Klient_innen sprechen und sie dafür sensibilisieren. Das können Sie zum Beispiel mit folgendem Gedankenspiel: Du hilfst am Morgen einer mobilitätseingeschränkten Person beim Umziehen und fertig machen für den Tag. Stell dir vor, du bist diese Person - Was könnte alles passieren, was eine Grenze von dir verletzt? Was würdest du dir stattdessen wünschen?
Es ist auch wichtig, die persönlichen Grenzen zu achten. Hierzu könnte der Gesprächseinstieg so aussehen:
Wenn dir ein_e Klient_in z.B. in der Grundpflege zu nahe kommt oder dir etwas unangenehm ist - Wie kannst du dem entgegenwirken?
Die Frage nach Grenzen oder Grenzerfahrungen im Zwischenmenschlichen könnte auch zu einem festen Bestandteil der Anleitungsgespräche werden. Das Schutzkonzept passt gut in diesen Themenbereich und erweitert ihn um einen achtsamen Blick auf das Miteinander. Es ist zu empfehlen das Thema im nächsten Anleiter_innengespräch zu besprechen.